Intro
Achtung, Spoileralarm: Wir sind Tabellenführer. Wie konnte das passieren? In den folgenden Bericht gehen wir auf Ursachenforschung, bitte bis zum Ende durchlesen.
Die Pirates sind ja bekanntlich in einer Umbruchphase. Der Verein unterhält mittlerweile (und erstmalig) zwei Fastpitch Teams. Da wären zum einen das bekannte RFL Team, welches neuformiert wird nach dem vier Stammspieler den Kader verlassen haben. Zum anderen ist da „unsere Zweite“, die erstmalig am Betrieb der BBQ Liga des BSV NRW teil. Hier sollen die Rookies geschliffen werden für das RFL Team. Bei der Terminierung der RFL Spieltage Anfang des Jahres kristallisierte sich ein Wochenende raus: 30.06./01.07.. Zwei Spieltage mit vier Spielen innerhalb von 26 Stunden. Ein „Mega RFL Wochenende“ wie wir es schon auf Facebook beschrieben haben.
Ratingen und die Macht der Sonne
Samstag ging es in aller Früh Richtung Düsseldorf, genauer gesagt nach Ratingen. Auf dem wunderschönen New Hermann´s Field empfingen uns die Gastgeber Ratingen Goosenecks zusammen mit den Cologne Blues.
In der ersten Partie ging es für die Freibeuter gegen die Cologne Blues. Es lief alles wie am Schnürchen. In der prallen Mittagssonne dominierten die Siegener das Spiel von vorne bis hinten. Ein wunderschöner Homerun von Marvin Zansinger ist hervor zu heben neben einigen Doubles und Triples. Das Resultat der Mannschaftsleistung war ein 15:05 Sieg. Das war gut für die Stimmung, die selbst bei den häufigen Niederlagen diese Saison nie schlecht war.
Das Thermometer stieg auf 29 Grad im Schatten und es stand noch eine Begegnung an. Das Feld wurde gewässert, da es verdammt heiß und staubig war. Die Pirates konnten nicht wechseln, da man mit einem Schrumpfkader von 9 Spielern angereist war. Die Sonne brannte unaufhörlich, die Konzentration und Kräfte schwanden dahin. Die gastgebenden Goosenecks erteilten den Pirates dann eine kräftige Tracht Prügel in der Offensive und beendeten das Match mit einem satten 23:01 Triumph über die Pirates. Es war die erste Niederlage, die die Pirates in der RFL Geschichte gegen die Goosenecks kassierten. Quasi wurde Geschichte geschrieben.
Zwei Auswärtsspiele in Siegen
Das erste Spiel des Tages sollten die Siegen Pirates gegen den Gastgeber NRW Phoenix Riceballs (ebenfalls aus Siegen) antreten. Die bisherige Bilanz gegen die Riceballs stand vollends auf Seiten der Pirates und das sollte sich auch heute nicht ändern.
Das erste Inning ging für die Piraten schlagkräftig los mit Base-Hits von Sebastian Sonneborn, Marc Hellekes und Coach Phillipp Martinez. Diesen Lauf wollten die Riceballs mit einem Pitcherwechsel auf eine ebenfalls für Aachen spielende, schnellere Pitcherin unterbinden. Rightfielder Hiekmann antwortete auf diesen Pitcherwechsel mit einem Two-Base-Hit und brachte so weitere zwei Punkte nach Hause auf insgesamt fünf Punkte vor dem dritten Out.
Die Reisbälle erzielten ebenso fünf Punkte, da der neue Coach und Pitcher der Siegener im ersten Inning fünf Batter benötigte um richtig warm zu werden. Es folgten drei Strikeouts durch den nun aufgewärmten Pitcher Phillipp Martinez und das erste Inning ging mit 5:5 unentschieden aus.
Im zweiten Inning sollten die Piraten nun richtig aufdrehen: Insgesamt vier Two-Base-Hits von Sebastian Sonneborn (2x), Marc Hellekes und Jan Willems, vier Walks durch die zwar schnelle aber auch ungenaue Pitcherin des Gegners und einem Homerun von Marvin Zansinger erhöhten die Pirates um neun Punkte im zweiten Inning auf einen Stand von 14:5.
Die Phoenix Riceballs konnten nur mit drei Punkten antworten, da sie durch ein starkes Siegener Infield durch Firstbaseman Marc Hellekes und Secondbasewoman Franzi Weber drei schnelle Outs entgegengesetzt bekamen.
Das dritte Inning sollte ein schnelles Inning werden: Die Piraten konnten durch einen Two-Base-Hit von Coach Phillipp Martinez nur einen Punkt erzielen, aber auch keinen Punkt der Reisbälle zulassen wegen der abermals starken Infield-Leistung und einem erneuten Strikeout durch Phillipp Martinez.
Bei einem Spielstand von 15:8 für die Siegen Pirates standen noch drei zu spielende Minuten auf der Uhr, also gab es noch das vierte und letzte Inning.
Base-Hits von Sascha Weingarten, Phillipp Martinez und Sebastian Sonneborn, Two-Base-Hits von Jan Willems und Marvin Zansinger und einem Three-Base-Hit von David Martinez lagen den Grundstein für sechs weitere Punkte auf Seite der Piraten. Neuer Spielstand 21:8.
Die Reisbälle konnten nur noch drei weitere Punkte erzielen, da sie nun durch eine voll-konzentrierte Piratencrew schnell gestoppt wurden. Da half auch das fanatische Reklamieren um einen Homerun (mit Erfolg) beim Werler Umpire nichts mehr und das Spiel ging mit 21:11 an die Siegen Pirates.
Das zweite Spiel traten die Piraten gegen die Werler Wölfe an.
Die Werler waren zuerst am Zug und legten gleich mit 5 Punkten vor. Sascha Weingarten, der Pitcher-Rookie der Piraten, konnte im ersten Inning zwar zwei Werler mit einem Strikeout ins Dugout zurückschicken, ließ allerdings auch vier Walks zu.
Für die Pirates brachte Jan Willems einen Punkt nach Hause, nachdem er vom Werler Pitcher gewalked wurde und durch konzentriertes Baserunning und einem Hit von Marvin Zansinger zum 5:1 verkürzte.
Im zweiten Inning ließen die Piraten nur noch zwei Punkte durch die Werler zu. Flyouts von David Martinez und Sebastian Sonneborn und einem sehr guten Pickoff-Out an der dritten Base durch einen gezielten Wurf von Catcher Jan Willems zu Third-Baseman David Martinez beendeten das Inning für die Wölfe.
Die Piraten konnten in diesem zweiten Inning leider keine Punkte für sich erwirtschaften und somit war der Stand vor dem dritten Inning 7:1 für Werl.
Im dritten Inning machten die Piraten viele Fehler und ließen drei weitere Punkte der Werler zu.
Doch Siegen konnte ebenso drei Punkte durch Base-Hits von Sebastian Sonneborn, Coach Phillipp Martinez, Marvin Zansinger und Leftfielder Karsten Hiekmann sowie einem Two-Basehit von Jan Willems erzielen.
Im letzten, vierten Inning drehten die Wölfe aus Werl nochmal komplett auf und erspielten sich durch viele Basehits, Walks und einen Homerun vom Werler Pitcher insgesamt 10 Punkte zum Endstand von 20:4 für Werl, da der letzte Angriff der Piraten ebenso vom Werler Pitcher im Alleingang gestoppt wurde.
Fazit
Und jetzt kommen wir wieder zum Anfang des Textes: wie kommen die Pirates an die Spitze der RFL? Ganz einfach: 12 von 14 Spielen sind absolviert worden von den Siegenern. Soviel wie kein anderes RFL Team. Da schafft man es selbst im Umbruch zum Tabellenführer. Jetzt kann man wieder einen Spoileralarm ausrufen: die Pirates werden kein Meister. Versprochen. Vielleicht ein anderes Mal.
Fotos