Ihr kennt die Szene: Sonne, Hitze, Staub liegt in der Luft. In einem Western mit Clint Eastwood würde jetzt ein Tumbleweed (rollender Strohballen) über den trockenen Boden huschen. So ähnlich war das Szenario am ersten August Samstag auf dem Pirates Ballpark. Die Pirates hatten die Ehre die Düsseldorf Bandits und die Spartan Baboons bei 32 Grad im Schatten zum letzten RFL Heimspiel zu begrüßen.
Nicht High Noon, sondern um 11 Uhr startete der Spieltag.
Die Banditen aus der Landeshauptstadt sind Stammgast in Siegen.
Fast jede Begegnung der letzten fünf Jahre fanden im Siegerland statt. Diesmal konnten sie sich sogar über einen Sieg über die Pirates freuen. Das Spiel begann ziemlich ausgeglichen in den ersten drei Innings, allerdings war erkennbar, dass die Freibeuter nicht gut in der Battersbox abschnitten. Im vierten Inning wusste Düsseldorfs Offensive geschickt zu punkten und das gleich viermal. Die Toten Hosen kamen diesmal nicht aus Düsseldorf, sondern aus Siegen: Lediglich Kai Zimmermann konnte sich als Punkt auf dem Scoresheet verewigen. 07:01 war das Endresultat.
Der Wettergott meinte es zu gut. Die Sonne brannte unaufhörlich. Das Siegener „Mädchen für alles“ Christoph Becker hatte als Rahmenprogramm einen Pool aufgestellt und sorgte für ein zwischenzeitliches Feuchtgebiet in der näheren Umgebung. Claudia Müller versorgte die hitzegeplagten Spieler und Zuschauer mit Catering und kühlen Getränken. Man konnte sich im Schatten den 17:05 Triumph der Spartan Baboons über die Bandits ansehen.
Mit einer halben Stunde Verzögerung startete die finale Partie der RFL Saison für die Pirates. Die Spartan Baboons aus Dortmund, ihrerseits deutscher Vizemeister, hieß der Rivale. In den letzten Jahren war das Duell immer eine klare Angelegenheit und so sollte es auch diesmal sein. Die Siegener kamen überraschend gut ins Spiel und gingen im ersten Inning mit 03:02 in Führung. Es wäre zu schön gewesen, wenn das Duell jetzt vorbei wäre. Kein Schwitzen mehr, keine Gegenpunkte. Nein, es sollte halt weitergehen. Dortmund kam immer mehr in Fahrt. Baboon´s Theo Pleie schlug sogar einen Homerun. Der Wettkampf war spaßig und endete beim gemeinsamen Bad im Pool. 03:11 hieß das Ganze dann in Zahlen, aber was sind schon Zahlen.
Die RFL Saison ist damit für die Pirates beendet. Der sportliche sowie organisatorische Umbruch hat Spuren in der Tabellensituation hinterlassen. Sowas war ja am Anfang der Saison prophezeit worden und kam nicht überraschend. Coach Phillipp Martinez war mit seinem Fazit trotzdem zufrieden, denn die Stimmung innerhalb des Teams stimmt einfach. Die offizielle Endtabelle der RFL gibt es eh erst im Oktober, da noch etliche Spiele der anderen Clubs ausstehen. Somit kann man sich die restlichen Bewegungen von „der Couch aus“ ansehen. So long, so good.