Softball Fastpitch (RFL)
Was ist überhaupt Softball?
Zwei Teams mit jeweils neun Spielern stehen sich gegenüber. Eine Mannschaft spielt im Feld (‚Defense‘) und versucht, Punkte der Gegner zu verhindern; die andere ist am Schlag (‚Offense‘) und kann die Punkte erzielen. Hat die Defense-Mannschaft es geschafft, drei der Gegner „out“ zu machen, wird gewechselt, das heißt, die Defense-Mannschaft geht jetzt an den Schlag und die Offense-Mannschaft muss ins Feld. Ein Spiel besteht normalerweise aus sieben solcher Durchgänge (Innings).
Genauere Erläuterung zu Regeln und Spielprinzip siehe Baseball.
Unterschiede zum Baseball
Bis auf die geringere Größe des Feldes, eine andere Wurftechnik und wenige andere Änderungen gleicht das Spiel dem Baseball. Diese Änderungen sind:
- Pitchbewegung: Der Werfer muss den Ball durch einen Unterhandwurf von unterhalb der Hüfte werfen, wobei das Handgelenk nicht weiter vom Körper entfernt sein darf als der Ellbogen.
- Spielfeldabmessungen: Die Größe eines Softballspielfeldes beträgt zwei Drittel der Größe eines Baseballfeldes:
Seitenlänge Infield ca. 18 m (Baseball: 27 m)
Seitenlänge Outfield ca. 65 m (Baseball: 80–100 m)
Abstand Pitcher–Batter ca. 13 m (Baseball: 18 m). - Ballgröße: Der Softball hat einen Durchmesser von ca. 11,5 cm (Baseball: ca. 7 cm).
- Basestealing/Lead: Der Runner darf die Base erst mit dem Pitch verlassen. Im Slowpitch-Softball (siehe unten) ist kein Base Stealing erlaubt.
- Schlägerform: Die Softballschläger sind gewöhnlich etwas dünner und leichter. Die Form der Baseballschläger verläuft konisch, während Softballschläger nach dem Griff flaschenförmig dicker werden und dann gerade weiterlaufen. Außerdem werden grundsätzlich – selbst im professionellen Bereich – keine Holzschläger verwendet.
- DP: Ein Designated Player (DP) kann im Gegensatz zum Designated Hitter (DH) für jeden Spieler eingesetzt werden, nicht nur für den Pitcher.
- Safety-Base: Es gibt an der ersten Base eine sogenannte Safety-Base, die eine extra Fläche für den Batter-Runner bietet, um Kollisionen zu vermeiden.
- weitere kleine Regelungen, um Baseball als Softball auf das kleinere Feld anzupassen
Generell wird zwischen zwei Spielvarianten unterschieden:
- Slowpitch-Softball: Diese Variante zeichnet sich durch den Regelzusatz aus, der besagt, dass der Pitch auf seiner Flugbahn einen höchsten Punkt von mindestens 6 Fuß (ca. 1,83 m) durchfliegen muss. Das führt zu langsamen Pitches und damit zu einem extrem schlagbetonten Spiel. Slowpitch ist vor allem Breitensport, wird aber mitunter auch wettkampfmäßig betrieben.
- Fastpitch-Softball: Bei dieser Variante gibt es keinerlei Einschränkungen bezüglich der Flugbahn. Schnelles und je nach Spielstärke variantenreiches Pitching ist die Folge. Fastpitch ist vor allem die Wettkampfsportart für Frauen und war seit 1996 in Atlanta für Frauen olympisch; allerdings wurde Softball (wie auch Baseball) bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London nicht ausgetragen.
Ist ein Softball wirklich soft?
Der Softball-Sport hat keine Ähnlichkeit mit dem in Deutschland als „Softball“ bekannteren tennisähnlichen Freizeit- und Strandspiel, das mit Plastik-Tennisschlägern und einem kleinen, weichen, gelben Schaumstoffball gespielt wird. Der Ball darf auch nicht mit dem in Kindergarten und Schulsport verwendeten sogenannten „Weichball“ verwechselt werden, der die Größe eines Fußballs hat und den Kindern den Umgang mit dem Ball erleichtern soll.
Das in diesem Artikel beschriebene Softball wird mit einem kleinen Lederball gespielt, der innen aus Kork und dicht gewickeltem Faden besteht, und nur etwas größer, aber keineswegs „softer“ als ein Baseball ist, sondern aufgrund der Kompression sogar härter. Weil er etwas größer ist, kann er nicht ganz so hart geworfen und geschlagen werden wie ein Baseball. Dazu kommt ein Baseball-/Softballschläger, der einem Tennisschläger überhaupt nicht ähnelt.
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